Junge Eltern neigen nicht selten dazu, es bei ihrem Neugeborenen mit der Hygiene ein wenig zu übertreiben. Häufig wird schon kleinsten Verschmutzungen mit Desinfektionsmitteln zu Leibe gerückt, was bei gesunden Babys gar nicht nötig ist und im schlimmsten Fall zu Allergien führen kann. Am stärksten achten Eltern bei der Wickelauflage auf Hygiene, was grundsätzlich nicht falsch ist, denn auf ihr verbringt das Baby unzählige Stunden mit nackter Haut. Aber wann reicht das Abputzen mit klarem Wasser und wann sollte man zu einem Desinfektionsmittel greifen?
Braucht man ein Desinfektionsmittel für Wickelauflagen?
Wenn das Kind gesund ist, keinen Infekt hat und das einzige ist, das auf der Wickelauflage gewickelt wird, reicht es generell, wenn die Wickelauflage mit heißem Wasser gereinigt wird. Dazu muss die Wickelauflage natürlich abwaschbar sein. Sollte die Wickelauflage mit einem Bezug versehen sein, gehört dieser regelmäßig in die Waschmaschine. Ist das Kind nicht krank, reicht es auch aus, die Wäsche bei 30° bis 40° Celsius zu waschen. Hat das Kind z.B. einen Magen-Darm-Infekt, reichen 60° Celsius. Bei dieser Temperatur werden die meisten Keime und Viren abgetötet. Wer sich sicherer fühlt, kann als Desinfektionsmittel für die Wickelauflage zu einem milden Mittel greifen, in dem kein Alkohol enthalten ist. Die häufige Anwendung von scharfen Desinfektionsmitteln kann zu trockener und spröder Haut führen, die schnell zu Rissen neigt. Ein Desinfektionsmittel ist nur dann zu empfehlen, wenn zum Beispiel das Immunsystem des Kindes durch eine schwere Erkrankung geschwächt ist.Studien belegen: Übertriebene Hygiene kann Kindern schaden
Es gibt mittlerweile zahlreiche Studien, die belegen, dass Kinder, die hin und wieder mit Dreck in Berührung kommen oder sogar auf einem Bauernhof aufwachsen und nicht bei jeder Kleinigkeit sofort mit Desinfektionsmitteln gesäubert werden, gesünder leben. Der Kontakt mit Schmutz und Keimen stärke das Immunsystem und schütze die Kinder so vor der Entwicklung von Allergien, Asthma und Heuschnupfen, so die einheitliche Meinung der Forscher. Mit Waschlappen und Desinfektionsspray kann man also unter Umständen mehr Schaden anrichten, als man denkt.